Die Stadt Chios: In dieser großen Stadt mit vielen festen Einwohnern findet der Großteil des gesellschaftlichen, geschäftlichen und kulturellen Lebens der Insel statt. Amphitheaterförmig gebaut, erstreckt sich am Meer die Inselhauptstadt Chios an der Ostseite der Insel gegenüber der türkischen Küste, wobei sich ein Teil der Siedlung eng an die beeindruckende mittelalterliche Festungsanlage schmiegt. Bummeln Sie genüsslich entlang der prächtigen Uferpromenade, der betriebsamen „Aplotaria“, die heute genau wie damals das Geschäftszentrum der Stadt darstellt. Bewundern Sie die hübschen neoklassizistischen Bauten und die kühle, gepflegte städtische Parkanlage mit ihren imposanten Palmen, Pinien und Eukalyptusbäumen. Hier befindet sich auch das Denkmal Konstantinos Kanaris’, eines aus Chios stammenden Helden des griechischen Freiheitskampfes.
Die Festung: Die mächtige Festungsanlage wurde gegen Ende des 10. Jahrhunderts von den Byzantinern errichtet. Ihre heutige Gestalt erhielt sie nach zahlreichen Anbauten und Reparaturen durch die Genuesen, Venezianer und Türken zwischen dem frühen 14. Jahrhundert und der Zeit der griechischen Revolution. Auch heute wird das Festungsinnere noch bewohnt. Auf Ihrem Rundgang durch die Festungsanlage sehen Sie den Türkischen Friedhof, die Moschee Bairakli Tzami, die St.-Georgios-Kirche und die Ruinen der Türkischen Bäder. Außerdem können Sie in der Festung den restaurierten Giustiniani-Palast besichtigen (Tel. +30 22710 22819), der heute als Museum dient und Ausstellungen byzantinischer und postbyzantinischer Ikonenmalerei, Gemälde und Holzskulpturen beherbergt.
Der Kampos: Der Kampos, eine wunderschöne Ebene, die sich nur 6 km südlich der Stadt Chios erstreckt, ist eine fruchtbare grüne Oase, die dem Besucher die vornehme Eleganz dieser Insel offenbart. Einst war dies ein beliebter Erholungsort für adlige genuesische und einheimische Familien, und noch heute besticht die Gegend mit der unverfälschten Architektur des 14. Jahrhunderts. Tiefgrüne, duftende Gärten, prächtige Herrenhäuser und ein dichtes Netz kleiner, gepflasterter Wege machen den Kampos zu einem unerlässlichen Zwischenstopp Ihrer Entdeckungsreise auf der Insel Chios. Wenngleich während der Zerstörung Chios’ viele Häuser schwer beschädigt wurden, stehen mehrere Herrenhäuser interessierten Besuchern offen, wie etwa die Anwesen Argentiniko, Mavrokordatiko, Citrus und Riziko.
Das Archäologische Museum: Hier finden Sie die Dauerausstellung „Chios, die Küstenstadt Oenopions“, die wertvolle Funde aus der frühen Bronzezeit bis in die Spätantike, Skulpturen, Reliefs, Keramiken, architektonische Bauteile, Inschriften, Glas-, Gold- und Bronzegegenstände sowie Schmuckstücke umfasst.
Adresse: Michalon Straße 10, Tel.: +30 22710 44239
Das Byzantinische Museum von Chios: Das Museum befindet sich in einer ehemaligen türkischen Moschee und umfasst Exponate aus dem 5. bis zum 18. Jahrhundert. Im Vorhof des Museums sind Kanonen aus dem 17. Jahrhundert und Steingegenstände ausgestellt, die von muslimischen und jüdischen Gräbern stammen. Außerdem sind Fresken aus der Marienkirche Panagia Krina zu sehen, von denen besonders die Darstellung des „Wunders des St. Nikolaos“ erwähnenswert ist, die von Michalis Chomatzas stammt und aus dem Jahre 1734 datiert.
Hauptplatz von Chios, Τel.: +30 22710 81337
Die Städtische Kunstsammlung (Pinakothek): In einem bemerkenswerten nach Plänen von Ioannis Despotopoulos erbauten Gebäude, das einst als Städtisches Badehaus diente, ist heute die Städtische Kunstsammlung von Chios untergebracht, die eine beeindruckende Kollektion von Werken der großen chiotischen Künstler Mitarakis und Gialouris umfasst. Außerdem sind hier Sammlungen der Werke westeuropäischer Maler aus der Familie Diomataris zu sehen.
Adresse: Andrea-Syngrou-Straße (Stadtzentrum), Tel.: 22710 43830, www.chiosartgallery.gr
Vrontados: Das Dorf Vrontados ist heute beinahe mit der Stadt Chios verschmolzen. Es ist sowohl für seine bedeutende Schifffahrtstradition als auch für die malerischen Häuser, Gärten und Windmühlen bekannt. Der Anlegeplatz des Dorfs, Daskalopetra, ist mit seinem Kieselstrand auch als „Quell des Paschas“ bekannt. Am Hügel über diesem Strand befindet sich ein antiker Felsen, auf dem der Legende nach der Dichter Homer gelehrt haben soll.
Volissos: Das größte Dorf des Nordteils von Chios liegt ca. 40 km nordwestlich der Inselhauptstadt, wo es sich im Schatten einer mächtigen Burganlage mit sechs Befestigungstürmen ausdehnt. Volissos gilt als Geburtsort Homers und ist heute ein beliebter Urlaubsort, zu dessen wichtigsten Sehenswürdigkeiten die Burganlage und das Kloster Agia Markella zählen, während auch seine wunderschönen Strände weitum bekannt sind.
Die mittelalterlichen „Kastrochoria“: Die imposanten Dörfer im Süden von Chios, die unter den Bezeichnungen „Kastrochoria“ (Festungsdörfer) oder „Mastichochoria“ (Mastixdörfer) bekannt sind, und an denen die Jahrhunderte nahezu spurlos vorbeigegangen sind, faszinieren den Besucher mit ihrer festungsähnlichen Architektur. Im besterhaltenen Dorf Mesta laufen die malerischen Gässchen am Hauptplatz zusammen, während die Steinhäuser dicht nebeneinander erbaut wurden, um eine undurchlässige Schutzmauer zu bilden. Auch das wunderschöne, erhabene Dorf Vessa mit seinen Bogengängen und schicken Gässchen, und die Siedlungen Olympi und Armolia mit den bekannten Töpfereien beeindrucken den Besucher. Eines der Kastrochoria des Südens, die Siedlung Pyrgi, ist aufgrund der aufwendig verzierten, bunten Häuserfassaden besonders nennenswert, die dem Ort den Beinamen „das bemalte Dorf“ eingetragen haben.
Das Geisterdorf Anavatos: Wie eine stumme, aus Stein erbaute Siedlung ist Anavatos scheinbar aus der Erde gewachsen. Diese mittelalterliche Siedlung, die auch als „Mystras der Ägäis“ bekannt ist, liegt im Herzen der Insel Chios und wurde auf einem kegelförmigen, 450 Meter hohen Felsen angelegt. Dieses imposante Dorf wurde nach dem Massaker des Jahres 1822 verlassen und ist heute eine historische Gedenkstätte für die ganze Insel Chios.
Oinousses: Oinousses, eine kleine Insel die durch ihre unbeschreibliche landschaftliche Schönheit bezaubert, liegt nur 2 Meilen von der Nordostküste der Insel Chios entfernt. Die malerische Stadt schmiegt sich amphitheaterförmig an die Berghänge, und die hübschen Häuser sind eine reizvolle Mischung aus traditioneller Inselarchitektur und neoklassizistischen Elementen. Die Insel ist entweder mit einem kleinen Schiff zu erreichen, das täglich von Chios ausläuft (und auch PKW befördert) oder per Wassertaxi ab Lagada.
Strände: Die Strände von Chios sind beeindruckend schön und sehr abwechslungsreich. Karfas ist ein gut organisierter Badestrand mit feinem, goldenem Sand, der 7 km südlich der Inselhauptstadt liegt. Mavra Volia (griech. für schwarze Kugeln) ist ein bekannter Strand, der nach den schwarzen vulkanischen Kieseln benannt wurde, die hier zu finden sind. An den Stränden von Vlichada, Nagos und Giosonas im Nordosten der Insel harmonisiert das tiefblaue Meer mit der üppigen Vegetation, die bis an die Küste reicht. In der Nähe des Dorfes Kallimasia befinden sich der weiße Kieselstrand Agia Fotia und der schöne Badestrand Agios Emilianos. Im Westen der Insel sind besonders die beliebten Strände Elinda, Tigani, Managros, Limnos und Agia Markella zu empfehlen.